Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2021: Ausgangslage & Prognose
In Berlin sind die Wähler aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus zu wählen. Die SPD liegt in den Umfragen vorn.
Am morgigen Sonntag, den 26. September 2021 haben die Wähler in Berlin alle Hände voll zu tun. Bis zu 6 Stimmen können sie für die gleichzeitig stattfindenden Bundestagswahl, die Wahl zum Abgeordnetenhaus und zum Bezirksparlament und für einen Volksentscheid abgeben. Das ist Rekord und dürfte in der Wahlkabine richtig viel Arbeit machen, zumal die Stimmzettel nicht gerade handlich im Format sind. Politik-Kenner sprechen deshalb von einem echten Superwahltag für Berlin.
Für die CDU dürfte dieser Tag allerdings nicht so super laufen, denn Wahlforscher sehen die Christdemokraten weit abgeschlagen hinter der SPD.
Ausgangslage in Berlin
Am 18. September 2016 waren die Berliner*innen zum letzten Mal aufgefordert, ein neues Abgeordnetenhaus zu wählen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), der das Amt von Klaus Wowereit im Dezember 2014 übernommen hatte, wurde von den Wählern bestätigt.
Die SPD musste zwar herbe Verluste hinnehmen, wurde mit 21,55 Prozent trotzdem stärkste Kraft vor der CDU (17,61 Prozent). Auf Platz drei folgte die Linke (15,64 %), gefolgt von den Grüne mit 15,19 Prozent. Die AfD holte 14 Prozent, die FDP erreichte einen Stimmanteil von 6,7 Prozent.
Einen Rekord schaffte die SPD bei dieser Wahl: mit ihren mickrigen 21,6 Prozent holte sie den kleinsten Wahlsieg einer Partei in der Geschichte der deutschen Wahlen zu einem Landesparlament. Wow.
Am Ende der Koalitionsverhandlungen wurde die erste rot-rot-grüne Koalition (SPD + Linke + Grüne) in einem Bundesland gebildet. Regierende Bürgermeister blieb Müller.
Wahl in Berlin 2021
Nachdem Müller im November 2020 nicht wieder für den Landesvorsitz der Berliner SPD kandidierte wurde er von Franziska Giffey und Raed Saleh abgelöst. Mit Giffey zogt die SPD nun in den Wahlkampf für die Wahl Abgeordnetenhaus von Berlin 2021. Und alles sieht danach aus, dass Giffey diese Wahl gewinnen wird.
Mit knapp 23 Prozent der Stimmen, was immer noch wenig ist, liegt die SPD trotzdem weiter vor der CDU und ihren Spitzenkandidaten Kai Wegner. Die CDU (15%) wird sogar nur den dritten Platz erreichen, kurz hinter den Grünen (17%). Der Linken werden 14 Prozent vorhergesagt. AfD und FDP werden den Wiedereinzug wohl locker schaffen.
Sollte das Ergebnis am Ende tatsächlich so aussehen, wie die Wahlforscher das in ihrer Glaskugel gesehen haben wollen, dann ergeben sich daraus nur Dreibündnisse als mögliche Koalitionen: SPD + CDU + Grüne (Kenia-Koalition), SPD + Grüne + Linke (R2G), SPD + Grüne + FDP (Ampel) oder SPD + CDU + FDP (Deutschland Koalition). Die Berliner Wähler*innen haben es in der Hand, der von ihnen präferierten Koalition die Mehrheit zu verschaffen.
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