Whatsapp Ausfall: diese Alternativen gibt es.
Facebook, Whatsapp und Instagram waren gestern über mehrere Stunden down. Ein guter Anlass, über Alternativen nachzudenken.
Noch immer haben die Dienste aus dem Hause Zuckerberg eine sehr hohe Verbreitung. Facebook, Whatsapp und Instagram werden trotz zahlreicher ähnlicher Angebote anderer Anbieter immer noch von sehr vielen Menschen fast ausschließlich für ihre täglichen Aktivitäten im Netz genutzt. Zwar wandern vor allem die jungen Nutzer*innen zu neueren Anbietern, wie Tik Tok oder Snapchat und Technik-Affine nutzen Twitter, Pinterest und ähnliches, doch das sind immer noch vergleichbar wenige. Die große Abwanderung hat noch nicht begonnen.
Dass man sich aber niemals von einem einzelnen Anbieter abhängig machen sollte, hat der gestrige Ausfall wieder einmal eindrucksvoll bewiesen. Während viele private Nachrichten nicht so wichtig sind, dass sie sekundengenau zugestellt und gelesen werden müssen, kommt es bei unternehmerischen Informationen aber genau darauf an. Und doch gibt es immer noch zahlreiche Unternehmen und (Solo)-Selbständige, die ihre komplette Netz-Kommunikation mit den Diensten aus dem Hause Zuckerberg abwickelt. Vor allem die sogenannten „Influencer“ bekamen gestern zu spüren, was es bedeutet, wenn Instagram und Facebook down sind.
Zum Glück war der technische Fehler, der zum stundenlangen Ausfall führte, schnell wieder zu beheben und die Dienste laufen wieder. Offenbar war ein Fehler in der DNS-Konfiguration, so dass die IP-Adressen der Server von Facebook, Whatsapp und Instagram nicht mehr „bekannt“ waren und somit auch nicht zu erreichen waren. Die Server selbst hatten keine Fehler, damit blieben auch sämtliche Daten erhalten.
Das hätte aber auch anders ablaufen können. Und das sollte Anlass genug sein, über Alternativen nachzudenken.
Alternativen zu Whatsapp
Statt Facebook zu nutzen, bieten sich Twitter, der eigene Blog, die eigene Homepage oder auch Telegram an. Instagram ist durch Tik Tok, Pinterest oder Snapchat zu ersetzen. Wobei die Zielgruppen der genannten Anbieter nicht immer deckungsgleich sind.
Auch für den Messenger-Dienst Whatsapp bieten sich zahlreiche Alternativen an.
Signal
Der Messenger Signal hat viele Vorteile gegenüber Whatsapp aufzuweisen. Der wichtigste Vorteil: Signal ist sicher. Selbst Edward Snowden empfiehlt diesen Dienst ausdrücklich.
Es werden einzig die Telefonnummern der Nutzer gespeichert, es gibt eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und besteht die Möglichkeit zur automatischen Löschung von Nachrichten. Der Quellcode ist öffentlich einsehbar, damit ist einsehbar, welche Daten der Dienst sammelt bzw. welche eben nicht.
Kontaktdaten und Metadaten werden nicht gespeichert, somit ist es – neben anderen Interessenten – auch Behörden nicht möglich, heraus zu bekommen, wer welche Nachricht auf Signal verfasst hat und mit wem diese ausgetauscht wurde.
Warum Signal nicht viel mehr verbreitet ist, diese Frage ist mehr als berechtigt. Es liegt wohl vor allem an der Bequemlichkeit der Whatsapp Nutzer und ihrer Gesprächsnutzer. Solange niemand zu Signal wechselt, wird auch niemand anderes wechseln, so einfach ist es. Jemand muss den Anfang machen, dann werden andere folgen. Und dann wird es sicher auch bei Signal so „wichtige Features“ wie Hintergrundbilder, animierte Sticker und andere Gimmicks geben.
Threema
Eine weitere Alternative zu Whatsapp ist Threema. Ebenso wie Signal sammelt auch Threema keine Daten, und kann deshalb auch keine Daten an interessierte Firmen weiterverkaufen. Um sich trotzdem zu finanzieren ist Threema – im Gegensatz zum kostenlosen Signal Messenger – kostenpflichtig, 4 Euro kostet der Download im Appstore.
Die Kommunikation ist dafür aber komplett anonym, nicht mal eine Telefonnummer muss hinterlegt werden. Es werden keinerlei Information zur erfolgten Kommunikation gespeichert. Sämtliche Server stehen in der Schweiz und der Quellcode ist öffentlich einsehbar.
So wie bei Signal ist auch bei Threema die bislang geringe Verbreitung das Problem.
Weitere Messenger
Daneben gibt es noch weitere Anbieter als Alternative zu Whatsapp. So beispielsweise Wire und Ginlo. Auch diese beiden Messenger sind so gut und sicher wie Signal bzw. Threema, sind aber noch weniger bekannt und verbreitet. Das bekannte Huhn-Ei-Problem.
Apple Nutzer werden iMessage kennen. Auch hier sind die Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt, zumindest solange die Kommunikation zwischen zwei Apple Geräten stattfindet. Eine Speicherung von Metadaten soll laut Apple ebenfalls nicht erfolgen. Die versendeten Daten und Chats sind in der Cloud aber nicht hundertprozentig vor dem Zugriff von Behörden und Unternehmen oder auch Hackern geschützt.
Fazit
Niemand ist auf Whatsapp angewiesen, denn es gibt Alternativen zum Messenger aus dem Hause Zuckerberg. Und die sind auch noch sicherer. Auch für Facebook und Instagram gibt es Möglichkeiten zum Wechsel. Das Problem sind die Nutzer, die müssen erst dazu bewegt werden, auch alternative Anbieter zu nutzen.
Der gestrige stundenlange Ausfall von Whatsapp wird vielleicht einige Menschen zum Umdenken bewegt haben, so dass sie sich zumindest einen der alternativen Anbieter ansehen und sich deren App aufs Handy oder Computer laden, um bei künftigen Ausfällen trotzdem kommunizieren zu können. Besser wäre es allerdings, künftig Facebook, Whatsapp und Instagram ganz den Rücken zu kehren.
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