Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2022: Hochrechnung und Ergebnis

Schleswig-Holstein hat gewählt. Das ist das Ergebnis.

Die Wahl im Norden ist gelaufen, die Wähler:innen in  Schleswig-Holstein haben ihre Stimmen abgegeben – wenn auch weniger als beim letzten Mal zur Wahlurne gegangen sind –  und haben die Prognosen und Wahlumfragen vor der Wahl im großen und Ganzen bestätigt. Nämlich insoweit, dass alle Optionen bei der CDU liegen. Die Christdemokraten können sich nun aussuchen, mit wem sie die neue Landesregierung bilden wollen.

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Die CDU konnte sogar weiter zulegen und bleibt mit Abstand stärkste Kraft im Land zwischen den Meeren. Ministerpräsident Daniel Günther wird auch künftig die Regierung anführen, mit wem das sein wird, das wird die spannende Frage des Abends und der kommenden Tage und Wochen.

Die SPD bekommt ordentlich Gegenwind zu spüren. Offenbar hat die Bundespolitik und das eher schlechte Agieren des Bundeskanzlers Scholz großen Einfluss auf das Wahlergebnis in Schleswig-Holstein. Die SPD wird nun sogar nur dritte Kraft nach den Grünen und verliert wohl zweistellig.

Die Grünen können zunächst jubeln über den hohen Stimmenzuwachs und werden zweite Kraft im Kieler Landtag. Ob sie allerdings weiterhin in der Landesregierung vertreten sein wird, das ist gar nicht sicher, auch wenn CDU und Grüne zusammen logischerweise die meisten Sitze im Parlament hätten.

Die FDP bekommen vom Wahlvolk eine ordentliche Klatsche. Auch hier wird sicherlich die Bundespolitik, die bei den Liberalen stark von Lobbyismus geprägt ist, eine erhebliche Rolle gespielt haben.

Für die Linke geht es nun um alles. Mit einem Stimmenanteil unter 2 Prozent und damit weit mehr als einer Stimmhalbierung kommt die Linke im Westen der Bundesrepublik komplett unter die Räder. Auch für die NRW-Wahl sieht es nach den Wahlvorhersagen gar nicht gut aus. Wenn sich bald etwas ändert, dann es für die Linkspartei tatsächlich um die eigene Existenz.

Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) kommt sowieso in den Landtag, die 5-Prozent-Hürde gilt für den SSW nicht. Doch diesmal schaffte es der Wählerverband auch aus eigener Kraft und könnte sogar Teil der neuen Landesregierung werden.

Die AfD verliert ein weiteres Landesparlament. Die Rechtsradikalen schaffen die 5%-Hürde nicht und fliegen aus dem Kieler Landtag. Gut so.

Prognose nach Schließung der Wahllokale

Die aktuelle Prognose für die Landtagswahl 2022 in Schleswig-Holstein, die von den TV-Anstalten kurz nach der Schließung der Wahllokale veröffentlicht wurde, sah so aus:

  • CDU: 43 Prozent (2017: 32,0 %)
  • Grüne: 17 Prozent (2017: 12,9 %)
  • SPD: 15,5 Prozent (2017: 27,3 %)
  • FDP: 7 Prozent (2017: 11,5 %)
  • SSW: 6 Prozent (2017: 3,3 %)
  • AfD: 4,9 Prozent (2017: 5,9 %)
  • Linke: 1,7 Prozent (2017: 3,8 %)
Wappen Schleswig-Holstein

Wappen Schleswig-Holstein

Hochrechnung für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2022

(Stand 21:53 Uhr)

  • CDU: 43,5 Prozent
  • Grüne: 18,1 Prozent
  • SPD: 15,9 Prozent
  • FDP: 6,4 Prozent
  • SSW: 5,8 Prozent
  • AfD: 4,5 Prozent
  • Linke: 1,7 Prozent
  • Sonstige: 4,1 Prozent

Sitzverteilung

  • CDU: 34
  • Grüne: 14
  • SPD: 12
  • FDP: 5
  • SSW: 4

Wahlbeteiligung: 63,0 Prozent

Ergebnis

Das Ergebnis der Wahl stand quasi schon vorher fest: CDU Ministerpräsident Daniel Günther wird der Wahlsieger und bleibt weiterhin im Amt. Spannend wird jetzt, für welche der möglichen Koalitionen sich die Christdemokraten entscheiden werden und welche Kompromisse sie dafür eingehen müssen, auch im Hinblick auf die Bundespolitik.

Dabei kann die CDU aus einem großen Angebot auswählen. Es wäre natürlich möglich, die Jamaika Koalition fortzuführen. Dass es dazu kommt, dafür stehen die Chancen allerdings nicht so hoch. Man regiert immer nur mit so vielen Partnern, wie unbedingt nötig und da ist ein Partner zu viel. Denn neben Jamaika sind auch 2-Partner-Koalitionen aus CDU und Gründe oder CDU und FDP möglich.

Daneben gibt es – zumindest am frühen Abend – weitere Optionen, wie eine große Koalition aus CDU und SPD oder eine Koalition aus CDU und SSW. Wobei diese Optionen wohl nur theoretischer Natur sind.

Man darf also gespannt sein, welchen Partner sich die CDU im Urlaubsland* im Norden aussucht.

 

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