Der Unterschied zwischen Lastenheft und Pflichtenheft – einfach erklärt.

Bei der Auswahl eines geeigneten ERP Programms kommt man unweigerlich mit den Begriffen Lastenheft und Pflichtenheft in Berührung. Vielen ist dabei nicht klar, worum es sich dabei handelt und dass es einen Unterschied Lastenheft und Pflichtenheft gibt.

Dieser Artikel erklärt die beiden Begriffe und zeigt den Unterschied.

Was versteht man unter „Lastenheft“?

Ein Lastenheft ist ein wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen. Es beschreibt die Anforderungen und Erwartungen, die ein Kunde oder Auftraggeber an das zu entwickelnde Produkt hat, z.B. in der Informatik. Das Lastenheft ist somit eine Art Vertragsgrundlage zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer.

In einem Lastenheft werden in der Regel technische Anforderungen, Funktionsumfang, Benutzeroberfläche, Leistungsmerkmale, Qualitätsanforderungen sowie Anforderungen an die Dokumentation des Produktes festgelegt. Hierbei ist es wichtig, dass die Anforderungen so konkret und präzise wie möglich formuliert werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Das Erstellen eines Lastenhefts ist ein wichtiger Schritt, um die Erwartungen des Kunden zu verstehen und diese in die Entwicklung des Produktes einfließen zu lassen. Es ermöglicht eine klare Kommunikation zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer und stellt sicher, dass das Endprodukt den Anforderungen des Kunden entspricht.

Das Lastenheft dient auch als Grundlage für die weitere Planung und Umsetzung des Projektes. Es gibt dem Projektteam klare Vorgaben, was entwickelt werden muss und welche Anforderungen erfüllt werden müssen. Somit hilft es, das Projekt effizienter zu gestalten und Risiken und mögliche Vor- und Nachteile frühzeitig zu erkennen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Lastenheft kein starres Dokument ist. Im Laufe des Entwicklungsprozesses können sich die Anforderungen ändern oder neue Anforderungen hinzukommen. Es ist daher notwendig, dass das Lastenheft regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst wird.

Lastenheft vs. Pflichtenheft | Bild: geralt, pixabay.com, Inhaltslizenz

Lastenheft vs. Pflichtenheft | Bild: geralt, pixabay.com, Inhaltslizenz

Was versteht man unter „Pflichtenheft“?

Ein Pflichtenheft ist ein Dokument, das im Rahmen eines Projektes erstellt wird und die spezifischen Anforderungen und Pflichten beschreibt, die ein Projektteam erfüllen muss, um das Projekt erfolgreich abzuschließen. Es dient als eine Art Blaupause oder Arbeitsplan, der das gesamte Projektteam über die Anforderungen, Ziele und Umsetzungsprozesse des Projekts informiert.

Das Pflichtenheft beschreibt die Anforderungen des Kunden oder Auftraggebers und legt die Funktionen und Eigenschaften des Endprodukts fest. Es kann eine Vielzahl von Informationen enthalten, einschließlich des Designs, der Leistungsfähigkeit, der Qualität, der Schnittstellen und der Bedienungsanleitung des Endprodukts.

Das Erstellen eines Pflichtenhefts ist ein wichtiger Schritt bei der Durchführung von Projekten, da es eine klare Anleitung für das Projektteam bietet und die Basis für die Planung und Umsetzung des Projekts bildet. Es gibt dem Projektteam klare Vorgaben und Meilensteine, die sie erreichen müssen, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.

Ein Pflichtenheft hat auch den Vorteil, dass es den Kunden oder Auftraggeber über den Fortschritt des Projekts auf dem Laufenden hält und ihnen die Möglichkeit gibt, Feedback zu geben und Änderungen zu fordern, bevor das Endprodukt fertiggestellt ist. Dies trägt dazu bei, dass das Endprodukt den Anforderungen des Kunden entspricht und somit die Kundenzufriedenheit erhöht.

Auch das Pflichtenheft ist ein lebendiges Dokument ist, das sich im Laufe des Projekts ändern kann. Änderungen können durch interne oder externe Faktoren verursacht werden, wie zum Beispiel Veränderungen im Markt, neue Technologien oder Änderungen in den Anforderungen des Kunden. Das Pflichtenheft sollte daher regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass es immer auf dem neuesten Stand ist.

Was ist der Unterschied zwischen Lastenheft und Pflichtenheft?

Oftmals werden die beiden Begriffe Lastenheft und Pflichtenheft umgangssprachlich gleichgesetzt. Doch das ist nicht korrekt, denn es gibt erhebliche Unterschiede zwischen diesen beiden Dingen wie die obenstehende Definition eindeutig zeigen.

Das Lastenheft und das Pflichtenheft sind zwei eigenständige wichtige Dokumente, die im Rahmen eines Projekts erstellt werden.

Das Lastenheft beschreibt die Anforderungen und Erwartungen des Kunden an das zu entwickelnde Produkt oder die zu erbringende Dienstleistung, während das Pflichtenheft die konkreten Pflichten und Anforderungen des Projektteams festlegt, um diese Anforderungen zu erfüllen.
Während das Lastenheft eine Art Vertragsgrundlage zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer darstellt, dient das Pflichtenheft als Arbeitsplan und gibt dem Projektteam klare Vorgaben und Meilensteine, die sie erreichen müssen, um das Projekt erfolgreich abzuschließen. Das Pflichtenheft ist somit eine konkretere Ausführung des Lastenhefts.

In der Praxis werden die beiden Dokumente in der Regel zusammen verwendet, um die Anforderungen und Erwartungen des Auftraggebers einerseits und die Leistungen und Verantwortlichkeiten des Anbieters andererseits abzugleichen. Es ist dabei wichtig, dass die Dokumente regelmäßig aktualisiert und überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie immer auf dem aktuellen Stand bleiben und alle relevanten Anforderungen und Leistungen abbilden.