Bürgerschaftswahl in Hamburg: Warum jede Stimme am Sonntag entscheidend ist

Hamburg-Wahl 2025: Ausgangslage & Prognose

Am kommenden Sonntag, den 02.März 2025 steht in Hamburg ein wichtiger politischer Moment bevor: die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft. Diese Wahl ist nicht nur für die Hansestadt von Bedeutung, sondern auch ein Barometer für die politische Stimmung in Deutschland nach der gerade gelaufenen Bundestagswahl.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ergebnisse der letzten Wahl, die neuesten Umfragen und warum Ihre Teilnahme an der Wahl einen direkten Einfluss auf die politischen Verhältnisse in der Stadt hat.

Rückblick: Die Ergebnisse der letzten Bürgerschaftswahl in Hamburg

Bei der letzten Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft im Jahr 2020 erzielte die SPD mit 39,2 % der Stimmen ein beeindruckendes Ergebnis und stellte mit Peter Tschentscher weiterhin den Ersten Bürgermeister. Die Grünen, die als zweitstärkste Kraft 24,2 % erreichten, bildeten gemeinsam mit der SPD eine Koalition. Die CDU kam lediglich auf 11,2 %, während die Linke mit 9,1 % und die AfD mit 5,3 % ebenfalls den Einzug ins Parlament schafften. Die FDP scheiterte mit 4,9 % knapp an der fünf Prozent Hürde.

Diese Ergebnisse zeigten deutlich, dass Hamburg eine Hochburg der SPD bleibt, während die Grünen sich als wichtige Kraft im Stadtstaat etabliert haben. Doch auch die Ergebnisse der kleinen Parteien sind wichtig, da sie Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse und Koalitionsmöglichkeiten nehmen.

Warum jede Stimme zählt: Die Gefahr durch die AfD eindämmen

Die Beteiligung an Wahlen ist das Fundament einer funktionierenden Demokratie. Besonders in Zeiten, in denen populistische und antidemokratische Kräfte wie die AfD an Einfluss gewinnen, ist es wichtiger denn je, seine Stimme abzugeben. Die AfD, die bei der letzten Wahl knapp über die Fünf-Prozent-Hürde kam, nutzt niedrige Wahlbeteiligungen gezielt aus, um ihr Ergebnis zu verbessern.

Warum jede Stimme zählt:

• Verhinderung extremistischer Politik: Jede Stimme gegen die AfD schwächt ihre Position und signalisiert eine klare Ablehnung von Hetze und Ausgrenzung.
• Stärkung der Demokratie: Eine hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass die Gesellschaft politisch aktiv ist und ihre demokratischen Rechte wahrnimmt.
• Sicherung progressiver Mehrheiten: Parteien wie SPD, Grüne und Linke sind auf eine starke Unterstützung angewiesen, um ihre politischen Projekte umzusetzen.

Jede nicht abgegebene Stimme erleichtert es der AfD, sich überproportional in der Bürgerschaft zu platzieren. Darum ist es entscheidend, dass möglichst viele Menschen zur Wahl gehen.

Aktuelle Umfragen: Welche Parteien haben die Nase vorn?

Laut den neuesten Umfragen zeichnet sich ein spannender Wahlkampf ab. Die SPD liegt mit etwa 32 % weiterhin vorne, muss jedoch mit Verlusten im Vergleich zur letzten Wahl rechnen. Die Grünen müssen mit 17 % Abstriche hinnehmen, während die CDU auf 18 % kommen könnte. Die Linke wird bei etwa 12 % gesehen und damit kräftig zulegen, und die AfD wird mit 9 % erneut den Einzug schaffen könnte. Die FDP steht mit 3 % weit unter der Schwelle zur Fünf-Prozent-Hürde.

Mögliche Koalitionen: Welche Optionen stehen zur Debatte?

Die politischen Mehrheitsverhältnisse in Hamburg erlauben verschiedene Koalitionsmodelle. Basierend auf den Umfragen zeichnen sich folgende Optionen ab:

Wahrscheinlichste Koalition:

• Rot-Grün: Die aktuelle Koalition aus SPD und Grünen könnte trotz leichter Verluste fortgesetzt werden. Beide Parteien haben bereits signalisiert, dass sie diese Zusammenarbeit bevorzugen.

Weitere Möglichkeiten:

• Rot-Schwarz (SPD und CDU): Eine Große Koalition ist rechnerisch möglich, wird jedoch als unpopulär angesehen.
• Rot-Rot-Grün (SPD, Linke und Grüne): Diese Option wäre eine progressive Alternative, die jedoch vor allem auf Bundesebene umstritten ist.
• Jamaika (CDU, Grüne und FDP): Diese Koalition ist unwahrscheinlich, da die Grünen klar eine Präferenz für die SPD geäußert haben und die FDP wohl wieder nicht ins Parlament einziehen wird.

Was steht auf dem Spiel? Die wichtigsten Themen der Wahl

Die Hamburger Bürgerschaftswahl dreht sich um zahlreiche lokale und überregionale Themen. Zu den wichtigsten Wahlkampfthemen gehören:

• Wohnungsbau: Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum bleibt eines der drängendsten Probleme der Stadt.
• Klimaschutz: Hamburg hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt, die Umsetzung bleibt jedoch eine Herausforderung.
• Verkehr: Die Debatte über autofreie Zonen, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und Radwege steht im Fokus.
• Bildung: Verbesserungen in Schulen und Kitas sind zentrale Anliegen vieler Wählerinnen und Wähler.

So können Sie am Sonntag Ihre Stimme abgeben

Um sicherzustellen, dass Sie an der Wahl teilnehmen können, hier einige praktische Tipps:

• Wahlbenachrichtigung: Bringen Sie Ihre Wahlbenachrichtigung und einen gültigen Ausweis mit.
• Wahlzeit: Die Wahllokale sind von 8:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
• Briefwahl: Falls Sie am Wahltag verhindert sind, können Sie bis Freitag vor der Wahl Briefwahlunterlagen beantragen.

Fazit: Ihre Stimme entscheidet

Die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft bietet Ihnen die Chance, die Zukunft der Hansestadt aktiv mitzugestalten. Gerade in einer Zeit, in der populistische Kräfte versuchen, demokratische Strukturen zu untergraben, ist Ihre Stimme wichtiger denn je.

Nutzen Sie Ihr Recht und setzen Sie ein Zeichen für eine gerechte, nachhaltige und demokratische Gesellschaft. Jede Stimme zählt – für Hamburg und darüber hinaus!