Otto von Habsburg gestorben

Ein großer Verfechter der Idee von einem Europa ohne Grenzen.

Otto von Habsburg wurde als Sohn des letzten Kaisers von Österreich geboren. Und lange Zeit sah er sich als rechtmäßiger Nachfolger auf den Thron des Kaisers von Österreich und König von Ungarn. Erst im Jahre 1961 verzichtete Otto auf sämtliche Ansprüche und bekannte sich als getreuer Staatsbürger der Republik Österreich.

Die Welt war da schon lange weiter. Die Monarchie und der Adelsstand waren in Österreich seit 1919 Geschichte (in Ungarn seit 1946). Das musste auch Otto von Habsburg irgendwann anerkennen und er begann sich für die Idee eines geeinten Europas zu engagieren. Seine Arbeit im Europaparlament und in der Paneuropa-Union zeugen davon. Er besaß zum Schluss die Staatsbürgerschaften von Deutschland, → mehr lesen…

Tschüß Wehrpflicht. Auf Nimmerwiedersehen.

Heute endet die Wehrpflicht in Deutschland. Endlich.

Als eines der letzten Länder in der NATO beendet nun auch Deutschland die allgemeine Wehrpflicht. Sie wird aber nur ausgesetzt, im Grundgesetz bleibt sie weiter stehen und kann jederzeit vom Bundestag mit einfacher Mehrheit wieder eingesetzt werden.
Fakt ist jedoch, daß ab Morgen keine Wehrpflichtigen mehr in die Kasernen und keine Kriegsdienstverweigerer als Zivildienstleistende an die Bettpfannnen gerufen werden können.

Genau 55 Jahre bestand damit in der Bundesrepublik Deutschland eine allgemeine Wehrpflicht, die zwar als allgemein bezeichnet wurde, faktisch aber nur die Männer betraf. Am 21. Juli 1956 wurde sie nach den Wirren des 2. Weltkrieges in der BRD wiedereingeführt und 1968 auch im Grundgesetz verankert. Seit 1983 konnte die Wehrpflicht auch durch → mehr lesen…

Keine Wiedervereinigung für Helgoland

Helgoländer stimmen gegen Landgewinnung.

Am gestrigen Sonntag konnten die Helgoländer abstimmen, ob die beiden Teile aus denen Helgoland derzeit besteht durch Sandaufspülungen miteinander verbunden werden sollen. Zwischen der Hauptinsel und der Düne, so heißen die zwei Teile, die bis zur Sturmflut von 1721 durch einen Naturdamm verbunden waren, sollten über 100 ha neues Land entstehen.

Auf diesem neuen Land zwischen den bisherigen Teilen hätte die bestehende Landebahn des Flughafens verlängert werden, so daß auch für größere Flugzeuge die Landung möglich geworden wäre. Außerdem war der Bau eines Kreuzfahrtterminals geplant, durch den das zeitaufwändige, nervige Ausbooten  der Passagiere entfallen wäre. Wäre das alles realisiert wurden, wäre immer noch Platz für ein Naturschutzgebiet, ein Gezeitenkraftwerk, zwei Windkraftanlagen und eine Photovoltaikanlage gewesen. Eine → mehr lesen…

Die Ruhe vor der Fußball-WM

Stell Dir vor, es ist Fußball-WM und keinen interessiert’s.

Am Sonntag beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft mit dem Spiel Deutschland gegen Kanada. In Deutschland, im Berliner Olypiastadion. Nur keinen interessiert’s.
Es gibt sogar noch Karten für das Eröffnungsspiel. Und auch die nachfolgenden Spiele, bis zum 17. Juli dauert das Spektakel mit allen Gruppen-, Viertel-, Halb- und Finalspielen, sind bei weitem noch nicht ausverkauft.

Das war 2006 noch ganz anders. Da wurde bereits Monate vor dem Anstoß zum Eröffnungsspiel eine staatstragende Angelegenheit aus der Verteilung der zur Verfügung stehenden Tickets gemacht. Auf dem Schwarzmarkt wurden selbst für Gruppenspiele von WM-Aussenseitern astronomisch hohe Preise gezahlt.
Diesmal ist alles anders. Nicht mal die Homepage der FIFA, dem affairengeschüttelten Weltverband des Fußballs, schenkt der diesjährigen → mehr lesen…

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.

Vor 50 Jahren ließ Ulbricht diese Lüge vom Stapel.

Wie stark manche Politiker intellektuell am Limit segeln, wird nicht erst seit Schwarz-Gelb sichtbar. Auch schon vor einem halben Jahrhundert war die Spezies Politiker mit solchen Individuen durchsetzt. Und so kam es am 15. Juni 1961 zu der legendären Pressekonferenz, auf der sich DDR-Staatschef Walter Ulbricht vor versammelter Weltpresse verplapperte. Auf die Frage, welche Maßnahmen die DDR für die offene Grenze in Berlin plane und ob die Staatsgrenze dann am Brandenburger Tor verlaufen werde, verstieg sich Ulbricht zu der Aussage: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“

Die feuchte Vorfreude auf die totale Kontrolle über die innerdeutschen Grenzen ließ ihn einfach nicht sein Maul halten. Obwohl bis dahin niemand offiziell → mehr lesen…

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