Ein Jahr nach den Bauernprotesten: Was hat der Aufstand auf den Straßen gebracht?

Terror durch Landwirte auf Deutschlands Straßen gegen den Abbau von liebgewonnenen Subventionen.

Vor genau einem Jahr eskalierten die Bauernproteste in Deutschland: Mit Traktoren blockierten Landwirte Straßen, Autobahnen und Versorgungswege, um gegen politische Maßnahmen wie die Reduzierung von Agrar-Dieselsubventionen und strengere Umweltauflagen zu protestieren. Die Bilder brennender Reifen, aufgebrachter Landwirte und der massiven Polizeieinsätze beherrschten tagelang die Nachrichten.

Doch was bleibt ein Jahr später von diesem Aufstand? War der Protest ein Erfolg, oder schadete er den Bauern letztlich mehr, als er nützte?

Erreichtes – Ein Teilerfolg oder Illusion?

Auf den ersten Blick scheinen die Bauern zumindest einige ihrer Ziele erreicht zu haben. Die gerade jüngst zerbrochene, damals aber fest im Sattel sitzende Ampel-Regierung aus SPD, Grüne und FDP zog einige der → mehr lesen…

Der Milchgipfel ist der tatsächlich der Gipfel – der Dreistigkeit.

Der niedrige Milchpreis veranlaßt die Politik mal wieder zum Aktionismus.

Die Bauern rufen und CDU und CSU springen. So war es immer in der westdeutschen Bundesrepublik und so ist es auch noch heute in der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland.
Schon die EU (früher EG und EWG) wurde ursprünglich für die Unterstützung der Bauern und der Kohleindustrie gegründet. Wann immer die Bauern nach mehr Geld gerufen haben, rollte auch der Rubel. Nicht selten als direkte Zahlung aufs Konto der Landwirte.

Wirtschaftliches Arbeiten

Richtig zu wirtschaften haben die Bauern u.a. auch deshalb nie gelernt. Man produzierte munter drauf los oder einigte sich mit der Politik auf irgendwelche Quoten. Kam bei den Erlösen am Ende jedoch zu wenig heraus, glich der Staat, d.h. der → mehr lesen…

Das Ende der Milchquote

Am 01. April gibt die EU die Quotenregelung für Milch auf.

Die Landwirte zittern EU-weit vor dem 01.04.2015. Dann endet von heute auf morgen eine der nutzlosesten EU-Regeln, die Milchquote. Milch-Bauern dürfen zukünftig so viel Milch produzieren, wie sie wollen.

Über 30 Jahre hat die EU alljährlich Milchquoten festgelegt, um die Produktion von Milch an die Nachfrage anzupassen. Die berühmten Milchseen und Butterberge sollten so eigentlich vermieden werden. Bauern durften deshalb nur soviel Milch produzieren, wie sie entsprechende Kontingente besaßen. Überschritten sie die erlaubten Mengen, dann mußten sie eine Strafzahlung leisten. Dadurch sollten die Bauern eine wirtschaftliche Sicherheit erhalten. Wenn immer nur soviel Milch produziert wird, wie der Markt verlangt, dann bleibt der Preis stabil und die Einkünfte der Bauern → mehr lesen…

Netto startet Spenden-Aktion für Bauern

Die Supermarktkette Netto Marken-Discount startet seine Spendenaktion für Milch-Erzeuger.

Unter dem Motto „Ein Herz für Erzeuger“ verkauft Netto ab sofort Milch mit einem Aufpreis von 10 Cent pro Liter. Später sollen auch andere Produkte folgen. Der Mehrpreis soll direkt an die Bauern gehen.

herzfuererzeuger.png

Netto stellt den Kunden vor die Entscheidung: Entweder wie bisher günstige Milch kaufen oder für die Bauern über einen höheren Verkaufspreis zu spenden. So kostet die „Haltbare fettarme Milch 1,5%“ normal 61 Cent, mit Bauern-Spendenaufschlag 71 Cent.

Das ganze erinnert doch ein bisschen an das „Notopfer Berlin„. Damals mußten zum normalen Briefporto noch Notopfer-Marken mit einem Wert von 2 Pfennig auf den Brief geklebt werden. Durch dieses Notopfer sollte der West-Berliner Bevölkerung während der Blockade → mehr lesen…

Milchkrieg in Deutschland

Ab nächster Woche wird der Discounter ALDI den Milchpreis drastisch senken.

Um bis zu 10 Cent je Liter wird der Preis nach unten gehen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) wirft ALDI Erpressung vor und ruft seine Mitglieder zum Protest auf.
ALDI gilt in der Branche als Vorreiter. Seine Vertragsabschlüsse setzen die Molkereien stark unter Druck. Diese werden die geringeren Preise an die Bauern weitergeben.

Der Markt ist im Moment voll mit Milch, da die EU die Milchquoten heraufgesetzt hat. Auch der starke EURO spielt dabei eine Rolle, denn der Export wird durch den Wechselkurs erschwert. Der Preisanstieg aus 2007, als Milchprodukte zum Teil drastisch teurer wurden, wird damit wohl wieder wettgemacht.

Der Präsident des DVB rief die Bauern auf

keinen Millimeter

→ mehr lesen…